Service für Insolvenzverwalter

Vor und nach der Antragstellung einer Insolvenz sind Firmen oft einem hohen Zeitdruck ausgesetzt. Die Verunsicherung auf Seiten aller Beteiligten ist zunächst hoch. Einerseits gilt es das operative Geschäft zu stabilisieren, um eine möglichst hohe Werterhaltung zu erzielen. Anderseits müssen gegebenenfalls ungewöhnliche unternehmerische Entscheidungen aus demselben Grund bzw. zur Sicherung von Gläubigeransprüchen getroffen werden. Der (vorläufige) Insolvenzverwalter muss schnell und überlegt handeln. Wir unterstützen Insolvenzverwalter in solchen Situationen im betriebswirtschaftlichen Insolvenz-Alltag sowohl konzeptionell als auch operativ.

Wir übernehmen dabei gerne insolvenzspezifische Aufgaben und agieren dabei entweder eingebunden in der Organisation oder als Bindeglied zwischen dem Insolvenzverwalter, Unternehmen sowie den externen Stakeholdern (Kunden, Lieferanten, Kapitalgeber usw.). Mit unserer Spezialisierung auf Krisen- und Insolvenzsituationen bieten wir ein breites Spektrum insolvenzspezifischer Leistungen mit fundiertem Methodenwissen und Managementkompetenz. Darüber hinaus unterstützen wir regelmäßig renommierte Kanzleien bei der Begleitung und Durchführung von Insolvenzverfahren, übernehmen operative Aufgaben und helfen bei der Masseoptimierung. Folgende Aufgabenfelder sind von unseren Mandanten oft gefragt:

  • Quick Check der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens
  • Erstellung und Validierung der Fortführungsplanung
  • Gutachten zur Feststellung der Zahlungsunfähigkeit / Überschuldung nach IDW S11
  • Liquiditätsplanung / -überwachung in Insolvenzverfahren
  • Controlling und Reporting
  • Management des Bestell- und Freigabeprozesses
  • Erstellung und Prüfung von Insolvenzplänen
  • Erstellung und Prüfung von Sanierungskonzepten
  • Operative Fortführung in der Insolvenz / Interim-Management
  • Masseoptimierung durch professionelle Distressed M&A-Verfahren
  • Mitarbeiterkapitalbeteiligungen und Belegschaftsinitiativen

Ziel des Quick-Checks bzw. der Kurzanalyse ist es, schnellstmöglich die Stärken und Schwächen des Unternehmens aufzuzeigen. Dabei gilt es, die wesentlichen Risiken der Unternehmensentwicklung sowie die größten Turnaround-Potentiale herauszuarbeiten und Handlungsmöglichkeiten zu schaffen.

Die Fortführungsfähigkeit von Unternehmen in Insolvenzsituationen muss bereits zu Beginn eines Verfahrens festgestellt werden. So ist die insolvenzrechtliche Fortbestehens- oder Fortführungsprognose (§ 19 InsO) Ausgangspunkt für die Beurteilung einer Überschuldung. Sie liegt dann nicht vor, wenn die Fortführung des Unternehmens nach den Umständen als überwiegend wahrscheinlich eingeschätzt wird.

Grundsätzlich fokussieren wir uns beim Quick-Check auf wesentliche Themen, um die Potentiale für die Fortführung zu bewerten:

  • Ermittlung der Krisenursachen und Feststellung des Krisenstadiums
  • Ermittlung des aktuellen Finanzstatus und einer kurzfristigen Liquiditätsvorschau
  • Überblick über die aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse unter Berücksichtigung der Ertrags-, Vermögens-, und Finanzlage
  • Markt- und Wettbewerbsfähigkeit
  • Definition und erste Machbarkeitsprüfung von Handlungsalternativen und Maßnahmen

Diese erste schnelle Analyse liefert bereits maßgeblich Hinweise dafür ob und wie das Unternehmen fortgeführt bzw. im (vorläufigen) Verfahren saniert werden kann.

Auf dem Quick Check aufbauend erstellen wir eine Fortführungsplanung bzw. Fortbestehungsprognose in Form einer integrierten Unternehmensplanung (Ertrags-, Liquiditäts- und Bilanzplanung). Die Fortführungsplanung erfüllt im vorläufigen und eröffneten Verfahren vielfältige Aufgaben:

  • Basis zur Steuerung des operativen Geschäfts
  • Teilbestandteil des gutachterlichen Auftrags sowie für der Berichterstattung des Insolvenzverwalters
  • Verhandlungsgrundlage für potentielle Kapitalgeber (bspw. für ein Massedarlehen)
  • Information für das Insolvenzgericht, potentielle Investoren, Lieferanten und Gläubiger

Wir ermitteln, ob die Voraussetzungen einer Zahlungsunfähigkeit nach § 17 InsO vorliegen und prüfen dies gutachterlich in Anlehnung an das Regelwerk des IDW S11.

Wir unterstützen den Insolvenzverwalter im operativen Liquiditätsmanagement. In Insolvenzsituationen ist es elementar den aktuellen Liquiditätsstatus genau zu kennen und mögliche Auswirkungen von Handlungen genau vorauszusagen. Wir erkennen und verstehen die Bedürfnisse der Insolvenzverwalter und übernehmen in enger Abstimmung die Steuerung der Liquidität im Verfahren. 

Für den Insolvenzverwalter ist eine objektive Betrachtungsweise und realistische Dokumentation von Zahlen, Daten und Fakten zur Steuerung eines geordneten Verfahrens unabdingbar. Wir beraten oder übernehmen das Controlling und Reporting, um den erforderlichen Informationsbedarf der externen Adressaten (z.B. Insolvenzgerichte, Gläubigerausschüsse, Kreditinstitute und sonstige Verfahrensbeteiligte) sowie der internen Beteiligten (z.B. Insolvenzverwalter, Management, Steuer- und Wirtschaftsprüfer) zu gewährleisten. Ein funktionierendes Controlling ist die unerlässliche Voraussetzung, um Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Damit werden unvorhersehbare Risiken im Verlaufe eines Verfahrens deutlich reduziert.

Die Auslösung von Bestellungen ist in einem laufenden Verfahren ein sehr sensibles und haftungsrelevantes Thema für den Insolvenzverwalter. Wir kennen die besonderen Problematiken und Herausforderungen. Wir definieren und führen einen standardisierten Bestell- und Freigabeprozess unternehmensweit ein und decken alle Aktivitäten, angefangen von der Bestellanfrage bis hin zur Zahlungsfreigabe von Rechnungen („order-to-cash“), ab. Wir arbeiten mit einem standardisierten Prozess bzw. Tool, das sich an die jeweilige IT-Umgebung anpassen lässt. Wichtig ist dabei die Schulung der Mitarbeiter für ein besseres Grundverständnis der speziellen Situation, des Bestellprozesses an sich sowie für das eigens für diesen Zweck konzipierte Tool.

Wir unterstützen die Insolvenzverwaltung in allen betriebswirtschaftlichen Fragestellungen, bei der Ausarbeitung von Insolvenzplänen oder der Überprüfung bereits vorliegender Pläne. Dabei konzentrieren wir uns auf den darstellenden Teil mit den finanzwirtschaftlichen Fragestellungen und der Fortführungsfähigkeit des Unternehmens. Die verschiedenen Bestandteile des darstellenden Teils orientieren sich an den Inhalten von Sanierungskonzepten (link Sanierungskonzept).

Wir übernehmen als Interim-Manager Verantwortung für die Sanierung in der Insolvenz. Falls gewünscht bzw. notwendig, agieren wir auch in der Organfunktion als CRO, CEO oder CFO. Unsere Partner verfügen über langjährige Erfahrungen im Krisenmanagement und konnten ihre Sanierungskompetenz in den unterschiedlichsten Branchen stärken bzw. beweisen.

Die Anfechtung von vermeintlichen Gläubigeransprüchen dient der Gleichbehandlung der Gläubiger bei gleichzeitiger Erhöhung der Masse. Die Identifikation von Anfechtungssachverhalten aus den verfügbaren Daten setzt eine fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnis, u.a. von Buchungsvorgängen, sowie eine analytische Vorgehensweise voraus, die ein Unternehmen aufgrund fehlender Kapazitäten und fehlender Erfahrung in der Thematik nicht leisten kann. Wir unterstützen die Insolvenzverwaltung bei der Aufdeckung von Anfechtungstatbeständen.

Eine Insolvenz ist häufig mit dem Verkauf des gesamten Unternehmens, einzelner Gesellschaften der Gruppe oder auch von Teilbereichen in Form eines Share- oder Asset-Deals verbunden. Der Insolvenzverwalter ist verpflichtet das Vermögen des insolventen Unternehmens bestmöglich zugunsten der Gläubiger zu verwerten und somit die Masse anzureichern. Wir gestalten und bereiten Distressed M&A-Prozesse vor und begleiten anschließend die Umsetzung der Transaktion gemeinsam mit unserer Tochtergesellschaft CVM Capital Value Management. Die erfahrenen Beraterteams beider Gesellschaften vereinen die Expertise aus Insolvenz-, Krisen- und Sanierungskompetenz mit Transaktionskompetenz in Sondersituationen. Die Projektsteuerung des gesamten M&A-Prozesses wird durch einen Partner geleitet und umfasst alle Aktivitäten:

  • Ausarbeitung von Anspracheunterlagen für potentielle Investoren (Teaser, Information Memorandum sowie Managementpräsentation)
  • Identifikation und Ansprache potentieller Investoren (Strategen und Finanzinvestoren)
  • Organisation und Begleitung von Unternehmensbesuchen und Managementpräsentationen
  • Management des Datenraums und Steuerung des Q&A-Prozesses
  • Bewertung von indikativen und verbindlichen Angeboten
  • Unterstützung der Insolvenzverwaltung bei Investorengesprächen sowie bei Kaufvertragsverhandlungen

Ebenso unterstützen wir bei der Beschaffung von Kapital, sei es durch Investoren im Rahmen einer Beteiligung oder in Form von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen und Belegschaftsinitiativen. Letztere führen nicht nur zu einer Stärkung der Kapitalbasis, sondern binden die Mitarbeiter auch an das Unternehmen. Wir analysieren alternative Beteiligungsmodelle und prüfen die Fördermöglichkeit von Belegschaftsinitiativen durch die öffentliche Hand.

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